Zucht.
Aus 2 mach X. Und dann?
Einleitung    Forum    Haltung    Futter    Zucht    Biologie    Fotoserien    Diverses    Angebot    Links    Impressum & Kontakt
Zuchtpaar/Zuchtgruppe
Paarung
Ablaichen
Eizeitigung
Aufzucht
Das Aller-aller-aller-Wichtigste bei der der Axolotl-Zucht...

...ist, daß man sich vorher schon Gedanken macht, was mit den Jungen passiert, wenn sie größer sind. Wie die meisten Lurche hat der Axolotl in seiner natürlichen Umgebung sehr viele Freßfeinde (Abgesehen von anderen Lurchen, Fischen, Schnecken, Insektenlarven etc. gehören dazu sogar die eigenen Eltern, Onkel, Tanten...). Besonders die Eier und Larven nehmen ihren festen Platz im Speiseplan der meisten Biotopgenossen ein. Da der Axolotl, ebenfalls wie die meisten Lurche, keinerlei Brutpflege betreibt, sichert er das Überleben der Spezies eben durch Masse statt Klasse und legt wahre Unmengen von Eiern ab.
In der freien Wildbahn liegt die Chance, daß aus einem befruchteten Ei einmal ein adultes Tier wird, bei ungefähr 1:800. Unter kontrollierten Zuchtbedingungen dagegen beträgt die Chance immerhin schon etwa 1:6. Das mag mexikanische Züchter freuen, da in Mexiko der Axolotl auch von Menschen gern als Delikatesse gegessen wird (oder zumindest früher mal wurde - die Quellen sind sich da nicht ganz einig). Der hiesige Hobbyzüchter dagegen, der nicht unbedingt mit dem Gedanken spielt, seine Tiere beim Picknick zu recyclen, kann mit einem einzigen Gelege schon vor unüberwindbaren Problemen stehen. Immerhin muß man sich vergegenwärtigen, daß man es schon nach einem knappen halben Jahr mit 20 bis 60 so gut wie ausgewachsenen Tieren zu tun haben wird. Da gehen allein schon die Futterkosten ordentlich ins Geld, mal abgesehen davon, daß man wahrscheinlich innerhalb dieses Zeitraums mehrere neue Aquarien gekauft haben wird, die wiederum der Wohnqualität meist ebenso abträglich sind wie dem Verhältnis zu Ehefrau/-mann, Eltern und sonstigen Wohnungsgenossen.
[Nach oben]
 
Die wichtigsten Vorüberlegungen:

1. Wer nimmt mir die Jungen ab, und wann? Diese Frage ist natürlich die wichtigste. Behalten sollte man allenfalls einen kleinen Teil der Jungen (aber das läßt man besser, schon allein, um die Geschwisterverpaarung zu vermeiden). Solange diese Frage nicht geklärt ist, tut man sich selbst mit der Zucht keinen Gefallen.
2. Habe ich die Zeit, mich um die Aufzucht zu kümmern? Axolotls machen, verglichen mit den meisten anderen Tieren, nicht viel Arbeit. Aber eine Stunde pro Tag sollte man - zusätzlich zur Beschäftigung mit den Elterntieren - für die ersten Wochen schon einrechnen. Ob es in der Folgezeit dann eher mehr oder weniger wird, hängt davon ab, wieviele Tiere man dann noch in Pflege hat.
3. Wo bringe ich die Jungen unter? Jungtiere dürfen, solange sie nicht ausgewachsen sind, keinesfalls zusammen mit den Elterntieren gehalten werden. Ansonsten erledigt sich das Platzproblem von selbst, da die Eltern die Jungen innerhalb kürzester Zeit vertilgen.
[Nach oben]
 
Und wenn es nun einfach passiert ist?

Das kommt nicht nur bei Meerschweinchen vor: Da hat man sich "garantiert zwei Männchen" zugelegt, und dann stellt sich heraus, daß die beiden nicht nur offensichtlich schwul sind, sondern auch noch extrem erfolgreich damit. Und da steht man dann mit 350 Eiern und muß sich auf die Schnelle überlegen, was man damit anfängt.
Falls du gerade in dieser Situation sein solltest und eigentlich nicht unbedingt züchten wolltest, mach dir bitte kein falsches Gewissen daraus, die Jungen aufziehen zu müssen. Denn ob du den Tieren damit einen Gefallen tust, muß sich erst noch herausstellen. Dabei geht es nicht nur darum, ob du den Jungen lurchwürdige Lebensbedingungen bieten kannst: Tatsache ist auch, daß es sich bei "versehentlichen" Paarungen in der Mehrzahl der Fälle um unerwünschte Inzucht handelt, die zu schwachem, kurzlebigem und immunschwachem Nachwuchs und in manchen Fällen auch zu Mißbildungen führen kann.
Wenn du dich allerdings für die "Abtreibung" entscheidest, sei bitte so human und entsorge die Eier in den allerersten ein bis zwei Tagen, solange es sich noch um Zellklumpen handelt und nicht um anatomisch ausgeprägte Föten. Es liegt mir fern, Tiere zu vermenschlichen und an Mitleid zu appellieren. Schließlich füttere ich meine Tiere auch mit lebenden Fischen. Trotzdem hat sich meiner privaten Meinung nach jede Tierhaltung an Maßstäben wie Verantwortung und Achtung vor der Natur zu messen.
Wenn du dich dagegen zur halbfreiwilligen Zucht entscheidest, bist du hier genau richtig. Die restlichen Seiten dieses Kapitels zeigen die notwendigen Maßnahmen in chronologischen Schritten.
[Nach oben]

[Weiter zur Seite "Zuchtpaar/Zuchtgruppe"]


Einleitung    Forum    Haltung    Futter    Zucht    Biologie    Fotoserien    Diverses    Angebot    Links    Impressum & Kontakt