Futter allgemein.
Womit man halbwüchsige und erwachsene Axolotl ernährt.
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Futter allgemein
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Nicht empfehlenswert
Aufzuchtfutter
Futtertierzucht
Auf dieser Seite sind verschiedene Futtermittel für halbwüchsige bis adulte Axolotl aufgeführt. Grundsätzlich gilt für alle Futtersorten, daß man den Tieren die Brocken so groß anbieten sollte, wie sie sie gerade bewältigen können (ruhig experimentieren). Einzelne Futterstücke, die zu groß sind, um heruntergewürgt zu werden, können natürlich zerschnitten werden (wobei man das Zerschneiden lebender Futtertiere bitte auf Wirbellose beschränken möge).
Ebenso gilt grundsätzlich, daß es keine Futtersorte gibt, die sich als Alleinfutter eignet. Abwechslung ist nicht nur wichtig für eine ausgeglichene Ernährung der Tiere, sie verhindert auch eine allzu starke Gewöhnung, die bei unsicheren, faulen und nervenschwachen Haltern häufig der Grund ist, sich auf ein einziges Futter einzuschießen.
Futter für Axolotl kann man nicht mit Vitaminen und Aufbaupräparaten bestäuben wie das für landlebende Tiere. Man muß daher darauf achten, daß das Futter selbst halbwegs ausgewogen ist. Glücklicherweise sind Axolotl in dieser Beziehung nicht besonders kritisch, sonst wären sie im Aquarium unhaltbar, denn das Futterspektrum ihrer natürlich Umwelt können wir ihnen in Gefangenschaft nicht annähernd bieten.

Regenwürmer  
Beschreibung Regenwürmer verschiedener Arten sind so ziemlich das wichtigste Lebendfutter für die meisten Salamander, und auch die neotenischen Varianten (wie eben die Axolotl) machen hier keine Ausnahme. Regenwürmer eignen sich sehr gut als Haupt- bzw. Basisfutter. Sie werden gern angenommen und von den Tieren gut verwertet. Trotzdem gilt selbstverständlich wie auch bei jedem anderen Futter, daß ein bißchen Abwechslung auf dem Speiseplan schon sein sollte.
Die bekanntesten als Futter verwendeten Arten sind der Riesen-Rotwurm (Eisenia hortensis, ehemals Dendrobaena veneta) und der Tauwurm (Lumbricus terrestris). Prinzipiell sind beide hervorragend als Futtertiere geeignet, wobei Lumbricus von den Axolotln eindeutig bevorzugt wird. Allerdings ist der Tauwurm so gut wie unmöglich zu züchten. Die Tauwürmer, die man als Angel- oder Futterwürmer kaufen kann, sind daher praktisch ausschließlich Wildfänge aus Kanada, wo sie von Frühjahr bis Herbst gewerblich gesammelt werden. Das bedeutet, daß die Würmer, bevor sie auf der deutschen Ladentheke landen, meist schon drei bis sechs Monate im Kühlhaus hinter sich haben, ziemlich ausgehungert und vitaminarm sind. Um aus ihnen wieder ein wertiges Futter zu machen, müßte man sie also erst mal ein paar Wochen in Nährsubstrat aufpäppeln. Daher sollte man, wenn man Würmer kauft, gezüchtete Riesen-Rotwürmer vorziehen. Bei selbst gesammelten Würmern aus der Natur ist es natürlich egal.
Wenig Erfolg wird man mit der Verfütterung des Gelbschwanzes oder Mistwurms (Eisenia foetida) haben: Dieser Wurm scheidet bei Gefahr ein übelriechendes Sekret aus, das die meisten Freßfeinde abschreckt. Er ist allerdings weder giftig noch sonst irgendwie schädlich.
Beschaffung Regenwürmer findet man eigentlich überall, wo es Erde gibt. Allerdings sollte man sie nicht dort sammeln, wo die Umwelt durch Abgase, Dünger etc. belastet ist. Um die Würmer aus der Erde zu locken, kann man wahlweise große Steine umdrehen (und schnell zupacken), graben oder den Boden in Vibration versetzen, um Regen zu simulieren. Als brauchbare Methode für letzteres hat sich bewährt, ein etwa 50 cm langes Stück Flachstahl (z.B. einen großen Zelthäring) zur Hälfte in die Erde zu stecken und dann eine Zeitlang am oberen Ende hin und her zu rütteln. Nach etwa zwei Minuten werden im Umkreis von etwa einem Quadratmeter Würmer aus der Erde kriechen (sofern welche da sind).
In großer Zahl und bequem sammelbar findet man Regenwürmer natürlich auch in Komposthaufen. Allerdings wird man dabei in einen Interessenkonflikt mit dem Besitzer des Haufens geraten. In Betracht kommen Komposthaufen, die hauptsächlich mit Laub etc. bestückt sind und nicht so sehr mit Kaffeesatz und (möglicherweise gespritzten) Obstschalen. Aber Achtung: Im Kompost findet man häufig zum größten Teil den Mistwurm oder Gelbschwanz, Eisenia foetida. Dieser verfügt über ein äußerst bitteres Wehrsekret und wird von den meisten Tieren als Futter verschmäht. Mir ist es einmal passiert, dass ich einem eher "sensiblen" Axololtl E. foetida als Futter angeboten habe, was zur Folge hatte, dass dieses Tier für rund drei Monate überhaupt keine Würmer mehr akzeptierte. Andersherum habe ich aber auch schon erlebt, dass einzelne Axolotl diesen Wurm ohne Zögern fressen.
Und zuguterletzt kann man Regenwürmer natürlich auch kaufen. Verschiedene Züchter versenden schnell und zuverlässig auf Internet-Bestellung (Siehe Futter-Links). Allerdings ist der Spaß nicht billig. Der Kilopreis übersteigt den von Roastbeef locker um das Dreifache.
Handhabung In einem Eimer mit Deckel und sparsamen Luftlöchern, der zu zwei Dritteln mit Erde gefüllt wird, lassen sich Regenwürmer praktisch unbegrenzt lange hältern; sie vermehren sich sogar, wenn auch nicht nennenswert, unter diesen Bedingungen. Füttern kann man sie mit welkem Laub und Kartoffelschalen.
Beim Füttern sind Regenwürmer ein wenig umständlich: Da sie unter Wasser ersticken und dann verwesen, wenn sie nicht gefressen werden, kann man sie nicht einfach ins Becken kippen und ihrem Schicksal überlassen, sondern sollte sie einzeln und kontrolliert verfüttern, am besten mit der Pinzette. Hat man keine Pinzette zur Hand, beginnt man spätestens dann zu fluchen, wenn der Wurm anfängt, sich unter einem Stein zu vergraben, bevor ihn die blöden Axls bemerkt haben.
Bevor man die Würmer ins Wasser taucht, sollte man übrigens die anhaftende Erde abstreifen oder abwaschen. Aber das ist wohl klar...
Gefahren Mir sind keine von Regenwürmern ausgehenden Gesundheitsrisiken bekannt. Das heißt nicht, daß es keine gibt, aber Mangelerscheinungen bei den Axolotl kann man ausschließen, und von Krankheits- oder Parasitenübertragungen habe ich noch nie gehört.
Zucht Eisenia hortensis lassen sich leicht nachzüchten. Allerdings braucht man dazu etwas Platz, damit es sich auch lohnt.
Lumbricus-Arten sind leider praktisch unzüchtbar. Selbst in kommerziellen Dimensionen wäre die Zucht effizient nicht durchzuführen.
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Lachs- und Störzucht-Pellets
Beschreibung Das pelletierte Futter, das zur Zucht von Lachsen und Stören eingesetzt wird, eignet sich auch gut für Axolotl. Neben seiner einigermaßen ausgewogenen Zusammensetzung hat es den großen Vorteil, daß es ohne Kühlung lange gelagert werden kann. Bei der Auswahl pelletiertes Futters sollte man darauf achten, dass es sich um ein Vollextrudat handelt.
Beschaffung Die Pellets sind zu Mondpreisen im Zoofachhandel erhältlich. Empfehlenswerter ist der Bezug über "axolotlfreundliche" Internetshops. Ich empfehle den Bezug über www.mattenland.de oder www.aquaterratec.de. Wobei ich darauf hinweisen möchte, dass es sich in beiden Shops trotz ganz unterschiedlicher Deklaration faktisch um dasselbe Futter handelt.
Handhabung Pelletiertes Futter besteht aus sehr kleinen Einzelpartikeln, die, wenn die Pellets nicht gefressen werden und sich im Aquarium in ihre Bestandteile auflösen, in kurzer Zeit eine massive Wasserverschmutzung auslösen. Es ist daher angeraten, im Verlauf von ca. 2 Stunden nach dem Einbringen der Pellets zu kontrollieren, ob wirklich alles gefressen wurde, und nicht gefressene Pellets abzusaugen (nicht mit dem Kescher entfernen!). Dementsprechend sollten Pellets in Aquarien mit stark strukturiertem Bodengrund wie z.B. Grobkies (der natürlich im Axolotlbecken eh nichts zu suchen hat) nicht verfüttert werden, da sie zwischen die einzelnen Steine sinken. Gut geeignet ist hingegen eine übersichtliche Bodenfläche aus Sand.
Gefahren Keine bekannten unmittelbaren Gefahren mit Ausnahme der oben erwähnten Wasserverschmutzung.
Eine Falle allerdings, die sehr häufig zuschnappt, liegt in der bequemen Handhabung der Pellets im Zusammenspiel mit dem inneren Schweinehund des Halters begründet: In den ca. 5 Jahren, in denen diese Pellets nun speziell für Axolotl vermehrt angeboten werden, sind wiederholt auf Mangelerscheinungen zurückzuführende Krankheiten bei Axolotln von Haltern aufgetaucht, die glaubten, ausschließlich mit Pellets füttern zu können. Daher die deutliche Warnung: Der Anteil der Pellets an der Gesamtfuttermenge sollte 50% niemals überschreiten, besser sind 20 - 25%.
Zucht Nicht möglich.
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Maden
Beschreibung Fliegenmaden sind ein gutes und leicht zu beschaffendes Futter, wobei für Axolotl nur die großen Fleischfliegenmaden in Betracht kommen. Leider werden aus großen dicken Maden in kurzer Zeit große dicke Fliegen, und über die freuen sich weder Axolotl noch Menschen. Daher sind Maden allenfalls für Leute interessant, die neben den Axolotl noch Angeln als Hobby und von daher sowieso gelegentlich Maden im Haus haben.
Beschaffung Zur Beschaffung von Fliegenmaden gibt es genau zwei Möglichkeiten. Die erste ist, die Maden im Angelgeschäft zu kaufen (Vorsicht: Laß dir keine roten/rosa Maden ("Pinkies") andrehen, die sind in aller Regel mit Farbstoffen behandelt! Maden haben gefälligst madig weiß zu sein.).
Die zweite Möglichkeit ist, ein Stück Leber auf dem Balkon in die pralle Sonne zu hängen und ein paar Tage zu warten (bei geschlossenen Fenstern). Und sich eine plausible Erklärung für die anrückenden Polizisten auszudenken, die wegen des Leichengeruchs von den aufmerksamen Nachbarn alarmiert wurden.
Handhabung In geschlossenen Behältern im Kühlschrank halten sich Maden etwa 10 bis 14 Tage, ohne sich zu verpuppen (Verpuppte Maden werden nicht gefressen). Außerhalb des Kühlschranks sollten sie nicht gelagert werden, da verpuppen sie sich nach ca. 2 Tagen.
Für die Fütterung gilt Ähnliches wie bei den Regenwürmern: Einzeln, kontrolliert, möglichst mit der Pinzette.
Gefahren Gezüchtete Maden sind "sauber", eine Krankheitsübertragung ist praktisch ausgeschlossen. Für die mit Methode Zwei beschafften Maden würde ich in dieser Beziehung nicht die Hand ins Feuer legen; allerdings habe ich da keine Erfahrungswerte. Und will auch keine haben.
Da es niemand schaffen wird, seine Axolotl ausschließlich mit Maden zu füttern, ist auch die Frage nach Mangelerscheinungen wegen einseitiger Ernährung müßig.
Zucht Vergiß es...
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Cocktail-Shrimps
Beschreibung Kein Witz: Axolotl fressen mit Begeisterung Cocktail-Shrimps aus dem Tiefkühlregal. Also nicht die überteuerten Teile aus dem Zoohandel, sondern die fertig gekochten und geschälten, die eigentlich für den menschlichen Verzehr gedacht sind. Ich verfüttere regelmäßig Shrimps der Größe 300-500 (kleinste Gastronomie-Größe).
Korrekt gesprochen handelt es sich bei Shrimps, die auch gern völlig falsch als "Krabben" bezeichnet werden, um Salzwassergarnelen. Diese relativ kleinen Krebse haben einen Panzer von respektabler Härte, der die vollständige Verfütterung an Axolotl so gut wie unmöglich macht. Geschält werden sie dagegen, wie gesagt, sehr gern genommen.
Beschaffung Im Supermarkt deines Vertrauens findest du Cocktail-Shrimps in der Tiefkühlabteilung. Du findest sie zwar auch im normalen Kühlregal, aber von da solltest du sie nicht kaufen, denn sie sind mit Konservierungsstoffen behandelt.
Handhabung Im Tiefkühlschrank halten sich die Shrimps in möglichst gut verschlossenen Beuteln (du weißt ja, der Gefrierbrand...) mehrere Monate lang. Aufgetaut sollte man sie sofort verfüttern; im Kühlschrank sind maximal 24 Stunden Lagerung akzeptabel.
Vor dem Verfüttern wäscht man die Shrimps unter reichlich fließendem kaltem Wasser ab. Verfüttern kann man sie mit der Pinzette oder einfach ins Wasser werfen: Durch ihren intensiven Geruch locken sie die Axolotl schnell an die richtige Stelle, und sie sind groß genug, um nicht in den Bodengrund zu sickern und die Gefahr des Verschluckens von Kieseln zu minimieren.
Nicht gefressene Shrimps sollten möglichst bald (übern Daumen: nach ca. 2 Stunden) wieder aus dem Becken entfernt werden, da sie durch ihren hohen Eiweißgehalt Weltmeister im Verwesen sind.
Gefahren Shrimps sind kein besonders ausgewogenes Futter: Sie enthalten massenhaft Eiweiß, verpulvern aber als Krebstiere den größten Teil ihres Calciums im Panzer, der beim Füttern fehlt. Viel wichtiger ist allerdings, daß sie sehr jodreich sind, was den Einsatz als Hauptfutter sehr bedenklich erscheinen läßt. Jod kann den Hormonhaushalt der Axolotl empfindlich stören und Metamorphoseansätze verursachen, die zu Entwicklungsstörungen, in extremen Fällen auch zum Tod des Tieres führen können. Ohne die genauen Nährwerte zu kennen, würde ich empfehlen, Axolotl eher gelegentlich als regelmäßig mit Shrimps zu füttern und ansonsten auf eine jodarme Ernährung zu achten.
Zucht Keine Ahnung, ob das schon mal jemand probiert hat. Im Zweifelsfall kauf' dir lieber einen Fischkutter.
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Fischfilet
Beschreibung Hunde sind nicht die einzigen Tiere, die gerne mal am Tisch mitessen. Wobei es allerdings die Axolotl nicht bis zum Tisch schaffen werden. Nichtsdestotrotz sind sie über weite Strecken mit dem Menschen kompatibel, wenn es um die Verwertbarkeit von Fisch als Nahrung geht. Wenn also freitags wieder mal das katholische Kochbuch an der Reihe ist, spricht nichts dagegen, auch den lurchigen kleinen Freunden ein paar Streifchen des (selbstverständlich rohen und ungewürzten) Filets zu gönnen. Die das selbstverständlich auch zu schätzen wissen, wenn man selbst nicht mitißt.
Geeignet sind alle Süßwasser-Cypriniden von der Barbe bis zum Spiegelkarpfen, alle mageren Raubfische des Süßwassers wie Hecht, Barsch oder Zander, sowie äquivalente Fische des Salzwassers wie Rotbarsch, Plattfische und sogar Schwertfisch.
Nicht geeignet sind alle Salmoniden wie Lachs oder Forelle sowie andere sehr fette Fische wie z.B. Aal. Keinesfalls sollte man Schellfisch verfüttern.
Beschaffung Rohen Fisch bekommt man frisch und tiefgefroren im Lebensmittelhandel. Da man Tiefkühlfisch nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren sollte, hat Frischfisch den Vorteil, daß man ihn portionsweise einfrieren kann.
Gewürzte "Schlemmer-Filets" sind selbstverständlich genauso ungeeignet wie Räucherfisch.
Handhabung Obwohl es bei kleinen Futterfischen sehr nützlich ist, daß die Axolotl Haut und Gräten mitfressen und -verdauen, kann man davon ausgehen, daß die Gräten von Fischen filetierbarer Größe für die Axls etwas zu dicke Brocken sind. Man sollte daher große Fische nur in Form von Filet verfüttern. Da Axolotl weder kauen noch Stücke des Futters abbeißen können, sollte man das Filet in möglichst feine Streifen zerschneiden (scharfes Filetiermesser verwenden, sonst gibt's Matsch). Für die Fütterungsmodalitäten gilt dann dasselbe wie für die Shrimps.
Frischen Fisch zerteilt man am besten in handliche Portionen, die sich dann einzeln einfrieren lassen. Zum Auftauen sollte man Fisch immer in kaltes Wasser legen.
Gefahren Zwar gibt es bezüglich der Verdaubarkeit von Fisch für Urodelen keine Bedenken, jedoch ist Filet in seiner Zusammensetzung denkbar einseitig. Fischfilet sollte daher eher gelegentlich als regelmäßig verfüttert werden; besser als regelmäßiges Futter geeignet sind kleine Fischarten, die im Ganzen (samt Innereien, Mageninhalt, Haut und Skelett) verfüttert werden können.
Zucht Wenn du einen Karpfenteich hast...
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Jungfische / Kleine Fische
Beschreibung Kleinbleibende Fische und Jungfische verschiedenster Arten lassen sich sowohl lebend als auch tot verfüttern. Lebende Fische haben den Vorteil, daß sie den Jagdtrieb (naja... korrekterweise müßte man wohl eher von einem "Lauertrieb" sprechen) der Axolotl anregen und ein "Futterpolster" darstellen, das im Aquarium verbleiben kann, ohne zu verderben. Leider ist das bei den meisten Fischarten nur Theorie, denn fast alle Fische lernen innerhalb weniger Stunden, daß sie sich besser von den Axolotl fernhalten, und sind auch um ein vielfaches flinker als diese.
Relativ langsam dagegen sind Guppies, die sich allerdings normalerweise in der Nähe der Wasseroberfläche aufhalten, wo sie für die Axolotl unerreichbar sind. Möchte man daher Guppies gezielt als Futterfische verwenden, ist ein niedriger Wasserstand nötig, der es den Axolotl jederzeit ermöglicht, die Fische zu erreichen (oder eine massive Bepflanzung, die ähnliche Effekte hat).
Keinesfalls sollte man versuchen, Stichlinge zu verfüttern. Diese urtümlichen kleinen Fischchen sehen zwar niedlich aus (und sind auch hochinteressant), sind aber echte Killer. Trotz des Größenunterschiedes werden sie wahrscheinlich versuchen, die Axolotl anzuknabbern, was aber noch die geringere Gefahr ist: Einen Stichling mit aufgerichteten Rückenstacheln im Hals wird wohl kein Axolotl überleben.
Manche Jungfische wie z.B. kleine Stinte werden im Zoofachhandel tiefgekühlt angeboten. Davon sollte man ruhig immer ein paar in der Kühltruhe haben und gelegentlich verfüttern. Sind die Fische zu groß, um am Stück gefressen zu werden, kann man sie der Länge nach zerschneiden, sollte aber immer Innereien und Gräten mitverfüttern.
Beschaffung Abgesehen vom Kauf im Zoofachhandel kann man Jungfische in Teichen mit dem Kescher fangen (Artenschutzbestimmungen beachten!). Guppies besorgt man sich vorzugsweise bei befreundeten Aquarianern, da die im Zoohandel erhältlichen "Gewaltzuchten" bei der ersten sich bietenden Gelegenheit "aus den Latschen kippen".
Handhabung Toter Fisch kann mit der Pinzette verfüttert oder einfach ins Becken geworfen werden. Im letzteren Fall empfiehlt es sich in größeren Aquarien, die Fische zu zerschneiden oder mit dem Messer anzuritzen, um den Geruchssinn der Axolotl zu stimulieren.
Lebende Fische sollten wie Zierfische langsam im Aquarium eingewöhnt werden.
Gefahren Bei wild gefangenen Fischen besteht immer die Gefahr, Infektionen und/oder Parasiten mit einzuschleppen. Während die Infektionsgefahr relativ gering ist, sollte die Gefahr der Einschleppung vor allem äußerer Parasiten immer dadurch minimiert werden, daß die gefangenen Fische in einem zweiten Aquarium, in dem sie gut beobachtet werden können (in einem Eimer ist das so gut wie unmöglich), eine Zeitlang "unter Aufsicht" untergebracht werden.
Äußere Parasiten, von denen bekannt ist, daß sie neben Fischen auch Axolotl befallen, sind vor allem die Karpfenlaus Argulus und der "Ankerwurm" Lernaea.
Zucht Guppies sind lebendgebärende Zahnkarpfen und lassen sich leicht nachzüchten. In Grenzen vermehren sie sich auch bei Temperaturen von 20 - 22°C (auch wenn das nicht gerade ihre Vorzugstemperatur ist), so daß man durch Einhängen eines Laichnetzes im Axolotl-Aquarium auch ohne ein zweites Becken gelegentlich Nachwuchs erhalten kann.
Heimische Cypriniden lassen sich ohne großen Aufwand im Gartenteich vermehren, wenn man denn einen hat.
Bei so gut wie allen anderen Fischarten dürfte eine Zucht zu Futterzwecken uneffizient sein.
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Muschelfleisch
Beschreibung

Selbstverständlich können Axolotl Muschelschalen weder knacken noch verdauen, das Muschelfleisch verschiedenster Arten fressen sie aber sehr gern.
Süßwassermuscheln sind dabei zwar die empfehlenswerteste Variante, kommen aber aufgrund der schwierigen und vor allem teuren Beschaffung wohl kaum in Betracht. Leicht zu beschaffen und preislich sehr günstig sind dagegen vor allem zwei Arten von Seemuscheln, die Miesmuschel und die Herzmuschel. Miesmuschelfleisch wird ganzjährig gekocht und tiefgekühlt angeboten; im Herbst bekommt man auch lebende Muscheln. Herzmuschelfleisch ist ganzjährig roh und tiefgekühlt zu bekommen.
Verfüttert wird natürlich in jedem Fall nur das Fleisch der Muscheln.

Beschaffung Im Fischhandel und im Supermarkt bekommt man frische und tiefgefrorene Muscheln. Abgepackte Kühlware (nicht Tiefkühlware) kommt auch hier in der Regel wegen Konservierungsstoffen nicht in Betracht. Muschel aus der Dose selbstverständlich auch nicht.
Bei einem Besuch an der Nord- oder Ostseeküste können beide Muschelsorten auch leicht an Pfählen und Felsbrocken selbst gesammelt werden.
Süßwassermuscheln dagegen sollte man nicht sammeln; meines Wissens sind alle bei uns vorkommenden Arten bedroht und entsprechend geschützt.
Handhabung Muscheln sind lebende Klärwerke. Daher sollte das Muschelfleisch nicht nur ordentlich abgewaschen, sondern vor der Verfütterung auch in der Faust mehrfach ausgewrungen werden. Ansonsten gelten dieselben Bedingungen wie bei den Shrimps.
Gefahren Hier gilt dasselbe wie bei den Shrimps, speziell in Bezug auf den Gehalt an Jod.
Zucht Zur Nachzucht geeignet sind allenfalls Süßwassermuscheln, allerdings dürfte das in den meisten Fällen uneffizient sein, wenn man nicht zufällig einen Teich mit guten Vermehrungsbedingungen besitzt (was vor allem bedeutet: keine Fische!).
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Tümpel-Beute
Beschreibung

Verschiedene Wasserinsekten, Insektenlarven und Kleinkrebse eigenen sich als Futtertiere für Axolotl. Interessant ist so etwas vor allem als Beifutter, das mit den Axolotl im Aquarium lebt und nur gelegentlich erbeutet wird. Einen ausgewachsenen Axolotl mit dem Kleinzeug sattzubekommen, das wir in unseren Teichen finden, ist wohl eher ein hoffnungsloses Unterfangen, aber als gesunder Snack für zwischendurch und zur Erhaltung des Beutetriebs ist es trotzdem sinnvoll, tümpeln zu gehen, wenn man die Möglichkeit dazu hat (was für Stadtbewohner wie mich leider nicht oft möglich ist).
Als Futtertiere geeignet sind z.B. der Bachflohkrebs Gammarus, die Wasserassel, die Eintagsfliegenlarve, rote, weiße und schwarze Mückenlarven (Achtung: Aus schwarzen Mückenlarven werden Stechmücken!) und die Köcherfliegenlarve.
Als Futtertiere ungeeignet sind der Rückenschwimmer, Libellenlarven, Raubmilben und so gut wie alle Wasserkäfer. Ebenfalls ungeeignet für halbwüchsige bis adulte Axolotl sind Daphnien (Wasserflöhe), Ostracoda (Muschelkrebse) und Cyclops (Hüpferlinge), die zwar ein hervorragendes Futter für Jungtiere darstellen, aber zu klein sind, um von den größeren Tieren überhaupt noch wahrgenommen zu werden.

Beschaffung Geeignete Teiche, Tümpel und überflutete Wiesen werden (das Einverständnis des Besitzers vorausgesetzt) mit dem Kescher "durchgesiebt". Besonders ergiebig sind meist Zonen mit Pflanzenbewuchs, die Wände von Steilufern und der Gewässergrund.
Ist man nicht auf kleinste Futtertiere wie Daphnien oder Cyclops aus, empfiehlt sich ein Kescher mit nicht zu engen Maschen (ca. 1 - 1,5 mm Maschenweite ist hier ein brauchbarer Wert). Speziell beim Durchsieben der Grundregion ist eine nicht zu kleine Maschenweite von Vorteil, da sich ansonsten zuviel Bodenmulm im Kescher fängt.
Anschließend wird der umgestülpte Kescher in einem mitgebrachten Wassergefäß ausgeschüttelt.
Handhabung Die Tümpel-Beute wird zunächst in einem separaten Glas- oder Kunststoffbecken gehältert (wichtig ist, daß man durch die Seitenwand reinschauen kann und nicht nur von oben). Nachdem man den Fang gesichtet und für unbedenklich befunden hat (siehe unten), werden die Futtertiere in das Axolotl-Becken verbracht. Dabei sollte möglichst wenig Wasser und kein Schlamm des Fanggewässers im Axolotl-Becken landen.
Gefahren Bei Beschränkung auf Gliederfüßler als Beutetiere und bei ausgiebiger Sichtung (und korrekter Identifizierung) des Fangs ist die Gefahr des Einschleppens von Krankheiten und Parasiten relativ gering, kann aber nie völlig ausgeschlossen werden. Selbstverständlich sollten Futtertiere nur in sauberen, nicht chemisch oder organisch belasteten Gewässern gefangen werden.
Zucht Unsere heimischen Bachflohkrebse sind meines Wissens nicht mit einfachen Mitteln nachzuzüchten. An der Zucht von Wasserasseln habe ich mich einmal mit mäßigem Erfolg versucht, ohne aber so nennenswerte Wachstumsraten zu erzielen, dass sich die Zucht für Futterzwecke gelohnt hätte. Alle anderen oben erwähnten Futtertiere sind Larven von Fluginsekten und können daher kaum gezüchtet werden.
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Frostfutter aus der Zoohandlung
Beschreibung

Der Zoofachhandel bietet verschiedene Futtertiere in tiefgefrorener Form an, die zum Teil auch gut geeignet sind, an Axolotl verfüttert zu werden. Neben Jungfischen, die einzeln gefroren verfügbar sind, sind das vor allem Tiere, die so klein sind, daß sie zu tausenden in "Schoko"-Tafeln gefroren werden. Besonders geeignet sind rote Mückenlarven, Gammarus und Artemia. Ob die Verfütterung allerdings effizient oder überhaupt möglich ist, hängt von der Einrichtung des Aquariums ab (siehe "Handhabung").

Beschaffung Frostfutter kauft man im Zoofachhandel. Beachten sollte man, daß es speziell bei den "Kloakenviechern" Mückenlarven und Tubifex massive Qualitätsunterschiede gibt, die sich leider auch im Preis niederschlagen. Kauft man hier zu billig ein, bekommt man manchmal als kostenlose Draufgabe Exkremente undefinierbaren Ursprungs, was nicht nur den Tieren auf den Appetit schlägt.
Handhabung Die Lagerung von Frostfutter in der Tiefkühltruhe macht keine Probleme; allerdings sollte man darauf achten, angebrochene Beutel wieder möglichst gut zu verschließen (Gummiband), da die Tafeln sonst leicht austrocknen.
Füttert man häufig Frostfutter, sollten die zu verfütternden Blöcke erst aufgetaut und in kaltem Leitungswasser gespült werden, bevor sie in das Aquarium eingebracht werden, um möglichst wenig der mitgefrorenen Flüssigkeit einzubringen. Nutzt man Frostfutter nur gelegentlich, kann das aber vernachlässigt werden.
Ob und wie Frostfutter verfüttert werden kann, hängt maßgeblich vom im Aquarium verwendeten Bodengrund ab:
Verwendet man keinen Bodengrund oder feste Grundplatten, ist die Verfütterung ohne Probleme möglich. In diesem Fall sollte die Filterpumpe ein paar Minuten vor der Fütterung ausgeschaltet werden (bei Außenfiltern vorher den Ausströmer untertauchen!), um zu vermeiden, daß das Futter in kleinen Partikeln durch das ganze Becken gewirbelt wird. Das Futter wird möglichst gezielt an einer Stelle des Beckens eingebracht, um möglichst viel davon seinem Zweck zugute kommen zu lassen: Man kann kaum von einem Axolotl erwarten, daß er auf der Suche nach einer einzelnen Mückenlarve oder Artemia das ganze Aquarium durchstreift.
Verwendet man Sand als Bodengrund, gelten im Wesentlichen dieselben Regeln. Allerdings sollte das Umfeld des Fütterungsplatzes nicht allzu unübersichtlich gestaltet sein, da man mehr Futterreste haben wird, die nachträglich abgesaugt werden müssen. Alternativ kann man auch ein paar Goldapfelschnecken (siehe Seite Vergesellschaftung) damit beauftragen, die Futterreste zu beseitigen. Das Procedere der Fütterung ist dasselbe wie ohne Bodengrund.
Verwendet man als Bodengrund Kies, kann man schon froh sein, wenn die Axolotl überhaupt noch leben. Keinesfalls aber sollte man dann auch noch Frostfutter füttern.
Bei groben Kieseln als Bodengrund (ab ca. 1,5 cm Durchmesser) besteht zwar keine Gefahr des Verschluckens, allerdings verliert sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Großteil des Futters zwischen den Kieseln. Ob unter diesen Umständen eine effiziente Fütterung möglich ist, muß im Einzelfall ausprobiert werden, möglichst in einer freigeräumten Ecke des Aquariumbodens.
Gefahren Bei häufiger Verfütterung von Frostfutter, das nicht vorher aufgetaut und gespült wird, besteht die Gefahr starker Verschmutzung des Aquariumwassers. Dies gilt besonders bei minderwertigem Futter.
Zucht Tja, wie sollte das gehen?
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Mehlwürmer und Zophobas
Beschreibung

Mehlwürmer (Larven des Mehlkäfers) sind die am leichtesten zu hälternden Futtertiere und gehören daher immer noch zu den am häufigsten im Zoofachhandel angebotenen Lebendfuttern, obwohl sich mittlerweile herumgesprochen hat, daß ihr Nahrwert äquivalent zu dem von Pommes Frites ist. In etwa dasselbe gilt für die Larven des etwas größeren Schwarzkäfers Zophobas Morio.
Diese Kohlenhydratbomben sollte man nur dann verfüttern, wenn man abgemagerte Axolotl wieder aufpäppeln will. Ansonsten sind sie wegen ihres geringen Vitamin-, Eiweiß- und Proteingehalts ungeeignet.

Beschaffung Mehlwürmer bekommt man in den meisten Zoogeschäften, sogar in solchen, die keine Terrarientiere führen. Zophobas-Larven sind nicht ganz so häufig vertreten.
Handhabung Die im Zoogeschäft gekauften Larven bewahrt man am besten im Kühlschrank in einem geschlossenen Behälter auf (sofern man nicht vorhat, sie zu züchten), da sie in aller Regel kurz vor der Verpuppung stehen, und verfüttert sie in den nächsten Tagen. Larven, die direkt beim Zuchtbetrieb (Futtertier-Versand) gekauft sind, stehen in der Regel in einem früheren Stadium und können warm gehalten und gefüttert werden.
Zur Verfütterung eignen sich ausschließlich die Larven; die fertig entwickelten Käfer werden von kaum einem Tier freiwillig angenommen.
Eine alte Streitfrage ist, ob man die Larven vor der Verfütterung köpfen soll/muss oder nicht. Ich sage: Ganz sicher nicht, aber wenn es dich beruhigt, dann mach doch.
Gefahren Starke Wasserverschmutzung durch unverdaut ausgeschiedene Chitinstückchen ist möglich. Bei häufiger Verfütterung drohen Mangelerscheinungen, die auch Infektionen begünstigen können.
Zucht Sowohl Mehlkäfer als auch Zophobas lassen sich problemlos nachzüchten. Man benutzt dazu warm stehende Behälter mit leicht feuchtem Bodengrund und füttert alle möglichen Arten von Gemüse und Getreide, bei Zophobas auch tierisches Futter (z.B. Hunde- oder Katzenfutter). Will man regelmäßig Futtertiere entnehmen, reicht ein einzelner Zuchtansatz allerdings nicht aus, da die larvale Phase mehrere Monate dauert. Daher sollte man in den ersten Monaten regelmäßig große Larven dazukaufen und metamorphosieren lassen.
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