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Diese Seite enthält
Empfehlungen für Zubehör, das man sich anschaffen sollte,
sowie Kommentare zu Zeug, das man sich besser spart. Fangen wir mal
mit den sinnvollen Sachen an:
Sinnvolles
Zubehör
Futterpinzette - Dieses Teil steht bei mir an allererster Stelle.
Futterpinzetten werden im Terrarien-Fachbedarf vornehmlich an Leute
verkauft, die gern ihre Finger behalten wollen, was bei der Handfütterung
von Tokehs und Kaimanen etc. nicht so einfach ist. Bei Axolotl braucht
man sich um seine Finger keine Sorgen zu machen, genausowenig wie
die Tiere Angst davor haben. Aber abgesehen davon, daß man mit
einer Pinzette wesentlich gezielter im Aquarium rumstochern kann als
mit den groben Patschehändchen, ist es der Hygiene im Aquarium
nicht besonders zuträglich, wenn man es als Handwaschbecken mißbraucht.
Ich benutze zur Zeit eine halbmeterlange Pinzette aus verchromtem
Edelstahl. Die Größe ist ideal, das Material nicht: Die
Tiere schnappen weniger nach dem Futter als nach der chromblitzenden
Pinzette, so daß man sich strategisch geschickt nähern
muß, damit sie nicht danebenzielen. Pinzetten mit weichen Kuststoffkappen
sind da schon deutlich besser, sowohl weicher im Biß als auch
weniger aufreizend. Leider habe ich bisher keine mit einer Länge
von mehr als 30 cm bekommen, was für manche meiner Aquarien zu
kurz ist.
Pinzetten aus Vollkunststoff wären übrigens genauso gut
geeignet; es spricht auch eigentlich nix dagegen, sich sowas selbst
zu basteln (z.B. aus Eßstäbchen). Auch Pflanzzangen aus
Holz oder Bambus und - als mit Abstand billigste mir bekannte Variante
- hölzerne Gurkenzangen aus dem Gastro-Bedarf lassen sich verwenden,
allerdings nicht ewig lang.
Schlauchpumpe - Für kleine Wasserwechsel und die Absaugung
des Bodens tut bei mir eine Schlauchpumpe mit Saugglocke und Pumpenbalg
ihren Dienst. Ich würde auf dieses Teil nicht mehr verzichten
wollen; leider habe ich so etwas seit Jahren nicht mehr im Handel
gesehen. Stattdessen gibt es zur Zeit an jeder Ecke diese Dinger mit
den Kügelchen, die man unter Wasser auf und ab schütteln
muß, um anzusaugen - im flachen Wasser so gut wie unbrauchbar
und außerdem nichts als eine idiotische Beschäftigungstherapie.
Da saugt man besser auf die klassische Weise mit einem einfachen Schlauch
ab.
Gießkannen - In Garten- und Baumärkten findet man
für wenig Geld Kunststoff-Gießkannen bis zu einer Größe
von 15 Litern. Die sind beim Wasserwechsel erheblich bequemer zu benutzen
als Eimer: Sowohl beim Auskippen des Abwassers in der Toilette minimieren
sie die Gefahr des Danebenzielens, als auch beim Wiederauffüllen
des Beckens erlauben sie gezieltes und sanftest Eingießen ohne
die zusätzliche Zuhilfenahme eines Schlauchs. Da außerdem
Aquarien-Abwasser das ideale Gießwasser für die allermeisten
Pflanzen ist, kann man so mit minimalem Aufwand auch gleich seine
Zimmerpflanzen versorgen.
Schlauchtrommel - Die komfortabelste Lösung für den
regelmäßigen Wechsel größerer Wassermengen (so
ab 40 l Wechselvolumen) ist ein langer Schlauch, dessen eines Ende
ins Aquarium gehängt wird, während das andere im Garten,
auf dem Balkon oder notfalls in der Badewanne das abgesaugte Wasser
ausspucken kann. Bedingung ist allerdings, dass das Aquarium hoch
genug steht, um ein ausreichendes Gefälle zwischen Wasserspiegel
und Bodenniveau bzw. Wannenkante zu gewährleisten.
Für die Wiederbefüllung stattet man die Schlauchenden und
einen Wasserhahn im Haus mit Gardena-Steckanschlüssen aus (und
kauft sich idealerweise noch einen steckbaren Brausekopf dazu). So
kann man das Becken direkt aus der Leitung befüllen (Achtung:
Immer erst den Schlauch ordentlich durchspülen, bevor man Wasser
ins Becken einlässt. Sowieso sollte man immer ein paar Liter
Wasser aus dem Hahn laufen lassen, um stehendes Wasser aus eventuellen
Kupfer-Hausleitungen nicht ins Aquarium gelangen zu lassen).
Beim Schlauchkauf sollte man zwei Dinge beachten: Erstens sollte der
Schlauch knickfest sein (sich also mit zwei Fingern nur mit äußerstem
Kraftaufwand zusammendrücken lassen). "Weiche" Billigschläuche
sind zwar unter Druck halbwegs zuverlässig zu verwenden, beim
Wasserabsaugen dagegen ärgert man sich tot mit den Dingern. Zweitens
sollte der Schlauchdurchmesser groß genug sein, um auch in engen
Radien nicht zu verstopfen. Benutzt man den Schlauch nur zum Absaugen
von Wasser und erledigt die Reinigung des Bodengrundes mit einer Schlauchpumpe
(s.o.), reicht ein 1/2"-Schlauch. Will man dagegen beim Wasserwechsel
auch gleich Mulm mit absaugen, sollte man einen 3/4"-Schlauch
verwenden.
Kescher - Wenn man einen Axolotl von 15 cm oder mehr Länge
einfangen will, sollte man keinesfalls einen Kescher benutzen (Verletzungsgefahr)!
Für Larven und Jungtiere, wenn man sie denn mal aus dem Aquarium
holen muß, eignen sich Aquarienkescher adäquater Größe.
Ich empfehle, feinstmaschige Kescher zu benutzen, nicht die üblichen
grünen Netze mit fast 1 mm Maschenweite. Bei den feineren Maschen
besteht keine Gefahr, daß die Axolotl mit ihren Zehen oder Kiemenbüscheln
hängenbleiben, und außerdem kann man sie hervorragend zum
Tümpeln verwenden (wobei Hygiene selbstverständlich Pflicht
ist - benutzt man denselben Kescher für Aquarium und Tümpel,
sollte er dazwischen zumindest immer heiß ausgewaschen werden).
Auch zum Verfüttern von Fischen braucht man immer wieder mal
einen Kescher, weshalb man immer einen zur Hand haben sollte.
Beim Kescherkauf solltest du darauf achten, dass das Netzgewebe weich
und geschmeidig ist. Das bedeutet zwar leider immer, dass du dich
im Zweifelsfall wohl für den teureren Kescher entscheiden musst,
aber das erhöhte Verletzungsrisiko, das von zu steifen Keschernetzen
(die es leider häufig gibt) ausgeht, rechtfertigt die Mehrausgabe.
Quarantänebecken - Für den Fall,
daß einmal ein krankes Tier isoliert werden muß, oder
auch für Salzbäder bei Verpilzung etc. sollte man immer
ein Notfall-Becken bereithalten. Das muß nicht unbedingt ein
Glasbecken sein; irgendein Plastikeimer oder so tut's auch. Es sollte
nur nicht gerade der sein, den Mami zum Flurwischen nimmt. Na gut,
das ist untertrieben: Es sollte natürlich kein Behälter
sein, der außerdem für irgend etwas anderes benutzt
wird.
Gut für den Zweck geeignet und durchaus erschwinglich sind Faunaboxen
(kleine Kunststoffbecken mit Abdeckung, die es in Größen
zwischen ca. 2 und 15 Litern gibt und die sich auch für die Eizeitigung
eignen). Allerdings soll nicht verschwiegen werden, dass auch kleine
Glasaquarien sehr wenig Geld kosten und außerdem den immensen
Vorteil bieten, dass man die Tiere darin optimal auch von der Seite
sehen kann, was z.B. während der Therapie einer Krankheit sehr
wichtig ist. Faunaboxen bieten diesen Vorteil zwar auch, aber nicht
allzu lange, da die empfindlichen Kunststoffscheiben praktisch nicht
zu reinigen sind und schnell erblinden.
Tauchthermometer - Die Temperatur von Kaltwasseraquarien ist
wesentlich schwerer unter Kontrolle zu halten als die von Warmwasseraquarien.
Ein vernünftiges Thermometer ist deswegen Pflicht, gerade bei
Kaltwasser. Kauft auf jeden Fall eins, das ins Wasser getaucht wird,
und nicht so ein hippes Flüssigkristall-Teil, das man
außen an die Scheibe klebt und das so ziemlich alles anzeigt
außer der Wassertemperatur. Auch die "preiswerten"
digitalen Unterwasserthermometer, die mittlerweile in Mode gekommen
sind, können nicht viel mehr als schick aussehen - um die Produktionskosten
gering zu halten, haben die in der Regel den Sensor im Gehäuse,
was zu Messverzögerungen von mehreren Minuten führt (ziemlich
sch... beim Wasserwechsel).
Das empfehlenswerteste Modell, das zur Zeit im Zoohandel unter verschiedenen
Markenbezeichnungen (und entsprechend zu sehr unterschiedlichen Preisen
von € 1,69 bis € 3,99) angeboten wird, ist ein gelbes Thermometer
mit knapp 15 cm langem Vollglaskolben. Grundsätzlich kann man
ganz pauschal über Themometer sagen: Je länger, desto besser.
Infrarot-Thermometer - Mittlerweile gibt es sehr preiswerte
(normalerweise ca. € 20,–, identisch auch im Zoohandel
für € 30,–) Thermometer mit Infrarot-Sensor, die mit
einer Messzeit von einer Sekunde die Wärmeabstrahlung von Oberflächen
messen. Um die absolute Temperatur des Wasserkörpers im
Aquarium zu ermitteln, sind diese Geräte denkbar völlig
untauglich. Will man aber schnell und präzise den Temperaturunterschied
zwischen zwei Becken ermitteln, leisten sie hervorragende Dienste
und sind daher ein prima Hilfsmittel z.B. für Züchter, die
häufig Tiere umsetzen müssen.
Laichnetz und/oder Laichkasten- Schwimmende
Laichbehälter lassen sich gut zur Hälterung lebender Futtertiere
zweckentfremden. Zur Zeitigung von Axolotl-Laich sollte man sie allerdings
nie verwenden, sondern dafür immer ein separates Becken benutzen.
Gegenüber Laichkästen aus Kunststoff haben Netze grundsätzlich
den Vorteil, dass die feinen Maschen das Entkommen wie auch das Eindringen
jeglicher Tiere, die mit dem bloßen Auge sichtbar sind, verhindern.
Gleichzeitig haben sie aber auch grundsätzlich den Nachteil,
dass die winklige Konstruktion mit einem innenliegenden Kunststoffrahmen
ein vollständiges Entleeren so gut wie unmöglich macht.
Senf- und Marmeladengläser - simples Zeug, wird aber oft
gebraucht, weshalb man sich besser einen Vorrat anlegt, solange man
noch Zeit zum Spülen hat. Echte Fanatiker erkennt man daran,
daß sie immer Gläser und Kescher griffbereit im Auto liegen
haben. Man weiß ja nie, wann mal ein Teich vorbeikommt.
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Sinnloses
Zubehör
Mulmsauger - Es könnte so schön sein, wenn es nur
funktionieren würde. Leider habe ich, obwohl ich schon mehrere
dieser "Aquarien-Staubsauger" ausprobiert habe, noch keinen
gefunden, dessen Leistung über den reinen Vorführeffekt
hinausging. Ich habe den starken Verdacht, daß diese Dinger
für den typischen Eichenzargen-Warmwasser-Aqaurianer gedacht
sind, der seinen Cichliden mit Engelsgeduld die Kacke hinterm Arsch
wegsaugt (um das mal so profan wie anatomisch inkorrekt auszudrücken).
Für Tiere, die echten Dreck machen, gibt es meines Wissens
noch keine Alternative zum Absaugen per Schlauch.
Scheibenmagnete - Diese Dinger sind gut dazu geeignet, auf
kleiner Fläche einen kleinen Teil eines schwachen Algenbewuchses
abzukratzen und in das Aquarienwasser zu verteilen. Mit anderen Worten:
Ein nutzloses Geduldsspiel für Leute, die Mißerfolg gewohnt
sind.
Folienthermometer - Ich sagte es oben schon einmal, wollte
es aber sicherheitshalber noch einmal unter "Sinnloses Zubehör"
aufgeführt haben: Folienthermometer, die von außen auf
die Scheibe geklebt werden und die Temperatur durch Verfärbung
anzeigen, taugen absolut nichts. Den angezeigten Wert kann man genauso
gut als Pulsfrequenz der Schwiegermutter interpretieren wie als Temperatur
des Wassers.
Futternadel/Futterdraht - Ein Hilfsmittel für die Fütterung
von Reptilien, das bei diesen durchaus seinen Zweck erfüllt,
bei Axolotl aber ein höheres Verletzungsrisiko darstellt.
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